Die Stadt Herrenberg wirbt mit der Verpachtung des Spitalwaldes für Windkraftanlagen. Erst NACH der Verpachtung sollen dann die notwendigen immissionsschutzrechtlichen Prüfungen bezüglich Umweltschutz, Wasserschutz, Naturschutz, Lärmschutz, Abstandsflächen, Windgeschwindigkeit usw. erfolgen. Wie kann das sein? Wird hier das Pferd von hinten aufgezäumt? Der zweite Schritt vor dem ersten gemacht?
Müsste die Stadt Herrenberg nicht bereits selbst diese Prüfungsgutachten in Auftrag geben haben? Windmessungen in Auftrag gegeben haben?
Liegt es nicht im ureigensten Interesse der Stadt hier ehrliche, fundierte Aussagen zu bekommen zum Wohlergehen der Bürger, anstatt die Prüfungen einem möglichen Pächter zu überlassen, der offensichtlich einen gravierenden Interessenskonflikt hat, dessen vordringliches Ziel natürlich der Profit ist?
Das Interesse von Prokon am gesundheitlichen Wohlergehen der Herrenberger dürfte wohl marginal sein, hier zählt der Aktienkurs.
Kann es nicht als fährlässig angesehen werden, dass die Verantwortlichem der Stadt Herrenberg diesen Prozess soweit voranschreiten ließen, ohne immissionsschutzrechtliche Gutachten selbst in Auftrag gegeben zu haben?
Jeder Häuslebauer wird wohl zuerst erkunden, ob das Gelände für sein geplantes Gebäudes überhaupt passend ist und nicht erst nach Kauf oder Pacht des Grundstückes.
Jeder Autokäufer wird vor Kauf erkunden, ob das Auto seinen Bedürfnissen entspricht.
Jeder Arbeitnehmer wird vor Abschluss des Arbeitsvertrages erkunden, ob die Arbeitsbedingungen passend für ihn sind und nicht erst nach Abschluss des Arbeitsvertrages.
Vor dem Kauf ein Paar neuer Schuhe probiere ich diese an und stelle sicher, dass sie passend sind.
Dieser gesunde Menschenverstand sollte auch für Pachtverträge für Windradplanungen gelten.
Vor Abschluss eines möglichen Pachtvertrages sollten also alle erforderlichen Prüfungen erfolgt sein!
Das Pferd muss von vorn aufgezäumt werden, der erste Schritt vor dem zweiten getan sein!
Claudia Rashied