Trump – Mehr Wählerstimmen durch Attentate?

Trump Vader

Dieser Text ist eine Phantasie, ein Märchen – eine „Was wäre wenn“-Geschichte: Was wäre, wenn die Attentate auf Trump im Wahlkampf nur vorgetäuscht waren? Eine überzogene Maßnahme aus dem Guerillia-Marketing, um für Trump mehr Wählerstimmen zu bekommen?

Die Medien berichten

  • Es gab im Wahlkampf 2024 zwei Attentate auf Trump.
  • Eines, bei dem er am Ohr verletzt wurde
  • Ein zweites, bei dem der vermutliche Täter gefasst wurde, bevor er das Attentat verüben konnte

Könnte Trump aus den Attentaten Vorteile für den eigenen Wahlkampf generieren?

Ja, natürlich kann man das. Präsidentenmorde sollen in den USA – aber auch in anderen Staaten – bereits vorgekommen sein. Man denke etwa an den Mord von John F. Kennedy in den 60er Jahren.

Welche Vorteile könnte Trump generieren?

  1. Mögliche Ablenkung von seinen Gerichtsprozessen: In den USA steht Trump bzw. seine Firma anscheinend in verschiedenen Fällen vor Gericht. Medienberichte über laufende Gerichtsprozesse während des Wahlkampfes schaden Trumps Ruf. Er könnte dadurch Wählerstimmen verlieren. Das Märchen vom Attentat kann hier helfen, die öffentliche Meinung von den Gerichtsprozessen abzulenken.
  2. Hochstilisierung von Trump zum Held: Direkt nach dem Streifschuss wird Trump von den Sicherheitsbeauftragten in Schutz genommen. Das könnte den Eindruck vermitteln: Dieser Mensch ist schützenswert. Und schliesslich Blut an Ohr und Wange. Das könnte den Eindruck vermitteln: Dieser Mensch ist verletzt. Er befindet sich in Gefahr. Es ist ernst. Trump streckt Arm und Faust nach oben. Das könnte den Eindruck vermitteln: Dieser Mensch ist stark, selbst in dieser Schocksituation. Ein geborener Anführer! Wow! Und das alles live im Fernsehen! Gutes Timing. Das ist ein gefundenes Fressen für die Medien! Trump als Müllmann war ok, Trump als Frittenmacher bei McDonalds auch, aber bei einer Rede live im Fernsehen angeschossen zu werden, das bringt Quote! Und es kostet nicht mal viel Geld für die Inszenierung. Jeder 30-Sekunden-Wahlwerbespot ist vermutlich teuerer und bringt weniger Reichweite.
  3. Weitere Hochstilisierung von Trump zum Held: Trump zieht sich in den folgenden Tagen nicht verwundet und ängstlich aus dem Wahlkampf zurück, sondern bleibt weiterhin in der Öffentlichkeit. Er zeigt, dass sein Wille Präsident zu werden größer ist, als seine Angst zu sterben. Das Märchen vom Attentat kann hier helfen, Trump in der öffentlichen Meinung zu einem Kämpfer, einem Helden, einem Leader hochzustilisieren. Dadurch könnte er zusätzliche Wählerstimmen gewinnen.
  4. Verklärung als Heiliger: Den Eindruck vermitteln, Trump stünde unter besonderem Schutz: Selbst ein Attentat kann ihm nichts anhaben.
  5. Verklärung zur Person of Interest: Irgendeine Macht will Trump anscheinend töten. Warum? weil er ihr ein Dorn im Auge ist. Warum ist er das? Weil er möglicherweise eine Gefahr für diese Macht darstellt. Daraus folgt: Trump muss wohl ein wichtiger Mann sein. Das erhöht seine Bedeutung, dadurch könnte er zusätzliche Wählerstimmen gewinnen.
  6. Wecken von alten Erinnerungen an Attentate auf US-Präsidenten: Mit Robert F. Kennedy jr. holt sich Trump einen Gesundheitsminister ins Kabinett, in dessen Familie das Thema Mord präsent ist. Alle Argumente, die zur Überhöhung von Trump angeführt sind, gelten auch für Robert F. Kennedy jr.
    Das Märchen vom Attentat und Tod wird auf’s neue bestärkt. Die scheinbaren Zusammenhänge häufen sich. Es ist nicht nur Trump alleine, der dem scheinbaren Tod ins Auge gesehen hat, sondern auch Kennedy jr., der ihn aus seiner Familie hautnah erlebt hat. Die beiden erscheinen könnten dem potentiellen Wähler nun schon fast als edle Ritter erscheinen.

Aus Falschem folgt Beliebiges

Jedes Ding hat mindestens zwei Seiten. Wer weiß in Zeiten von Fakenews und Propaganda noch, was wirklich wahr ist. Wer hat Zeit und Lust, die Quellen selbst zu prüfen? Wem soll man noch glauben, wenn man der Zeitung des Vertrauens nicht mehr glauben kann? Ist der Inhalt des Lokalteils noch wahr, weil überprüfbar, der Inhalt des zugekauften Mantelbogens aber vielleicht schon nicht mehr?
Wie immer ist es hilfreich, sich um die Dinge zu kümmern, die man beeinflussen kann. Und bei allen anderen Themen, die so weit weg sind wie die Präsidentenwahl in den USA, einen gesunden Abstand zu halten. Am Ende des Tages ist jeder selbst für seinen Seelenfrieden verantwortlich – und diese Aufgabe ist schon groß genug.

Bildquelle: kirill_makes_pics/Pixabay
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