Mit der Einführung dieser neuen Währung verfolgte Gaddafi das Ziel, die Öleinnahmen in staatlich kontrollierte Fonds und nicht in amerikanische Banken umzuleiten. Im Wesentlichen ging es darum, die Abhängigkeit vom Dollar für Öltransaktionen in afrikanischen Ländern zu verringern, wobei Länder wie Nigeria, Tunesien, Ägypten und Angola im Mittelpunkt standen. In der Tat waren diese Länder bereit, ihre Währung zu wechseln, sobald der goldene Dinar eingeführt wurde.
Leider begannen die Koalitionsstreitkräfte der NATO bzw. der Nord-Atlantik Vertragsorganisation im März 2011, vorgeschoben im Namen der Freiheit und der humanitären Belangen eine militärische Aktion in Libyen. Leider haben viele unwissende Libyer auf die westlichen Medien gehört und ihnen geglaubt, anstatt ihren Führer zu unterstützen. Gaddafi gelang es, Libyen über 42 Jahre lang zu regieren, weil es ihm gelang, die Unterstützung vieler libyscher indigener Stämme zu gewinnen, indem er ihnen kostenloses Wasser, fast kostenloses Benzin, ein kostenloses Gesundheitssystem sowie eine billige und erschwingliche Bildung bot. Gaddafi versuchte, sich vom amerikanischen Einfluss bei seinen Ölgeschäften zu distanzieren, indem er für den goldenen Dinar eintrat und ein Projekt für diese Währung initiierte, für das er wesentliche Unterstützung von anderen afrikanischen Nationen erhielt, die sich seiner Sache anschließen wollten. Dies war ein afrikanischer Traum, aber gleichzeitig ein Alptraum für das westliche Bankwesen, von dem die USA und die meisten europäischen Länder stark profitieren.
Die Streitkräfte der nordatlantischen Vertragsorganisationen waren an der Einnahme Gaddafis beteiligt, während das libysche Militär ebenfalls vor Ort war, um die Verteidigung zu verstärken. Die NATO-Truppen eröffneten das Feuer in einem Pipeline-Versteck, in dem Gaddafi Zuflucht gesucht hatte, und verwundeten ihn am Bein und am Rücken. Nach Angaben eines ungenannten Kämpfers des Nationalen Übergangsrates schoss einer von Gaddafis loyaler Mann ebenfalls auf ihn, offenbar um ihn vor der Gefangennahme zu bewahren; wenige Minuten später, als die Kämpfe weitergingen, wurde Gaddafi getötet. Mehrere Videos über seinen Tod wurden im Fernsehen gezeigt und im Internet verbreitet. Der Anführer wurde zusammen mit seinem Sohn getötet und beide wurden einige Tage nach ihrer Ermordung beigesetzt.
Wenn man sich andere Gründe ansieht, die zur Tötung Gaddafis führten, gibt es auch Punkte aus glaubwürdigen Medienquellen, die Muammar al Gaddafi als starken und sehr dynamischen Führer bezeichneten, der von der libyschen Bevölkerung geliebt wurde. Es gab einige Dinge, die Gaddafi für sein Volk getan hat, die in den Augen seiner Gegner ein Dorn im Auge waren.
- Erstens – gab es in Libyen während Gaddafis Herrschaft keine Kosten für Strom. Strom war für alle Bürger kostenlos, Treibstoff, Bildung und Gesundheitsfürsorge waren für die meisten Libyer fast kostenlos oder fast umsonst zu haben.
- Zweitens – hat es der libysche Staat durch eine hervorragende Verwaltung der Öleinnahmen geschafft, Hunderte von Tonnen Gold und Silber zu lagern, laut Wikileaks etwa 143 Tonnen Gold und die gleiche Menge Silber. All diese Ressourcen sollten Libyen zum einflussreichsten Land Afrikas machen und zum Beispiel Frankreich verdrängen.
- Drittens – gab es in libyschen Banken und staatlichen Finanzunternehmen keine Zinsen für Kredite. Kredite wurden per Gesetz zu einem Zinssatz von 0 % vergeben.
- Viertens – war das Wohnen in einem Haus ein Muss für alle Libyer. Gaddafi verkündete sogar, daß seine Eltern erst dann ein Haus bekommen würden, wenn jeder in Libyen eines hätte.
- Fünftens: Alle neu verheirateten Paare in Libyen erhielten von der Regierung Geld für den Bau ihrer neuen Wohnung.
- Sechstens – wurden lebensnotwendige Güter kostenlos oder zu sehr erschwinglichen Preisen an Libyer ausgegeben, um ihren Lebensstandard zu verbessern.
All diese Maßnahmen wurden von denjenigen, die Gaddafis Projekte nicht unterstützten, als provokativ und diktatorisch empfunden, was schließlich zu Kämpfen und der Ermordung des libyschen Revolutionsführers führte.
All diese anderen Gründe, warum Gaddafi getötet wurde, stammen aus der Medienquelle Muslim Times. Gaddafi führte sogar das größte Bewässerungsprojekt der Welt durch, den Great Man-Made River. Bei diesem Projekt wurden riesige Rohre verwendet, um frisches Wasser aus dem Grundwasserleiter des Nubischen Sandsteins, einem fossilen Wasserreservoir, durch Libyen zu leiten. Und es wurde vollständig von der libyschen Regierung finanziert, ohne Kredite vom INF (Mittelstrecken-Nuklear Streitkräften-Vertrag) oder China. Die NATO-Truppen zerstörten dieses Bewässerungssystem absichtlich und auf strikten Befehl hin und gingen sogar so weit, die Fabrik zu zerstören, in der die Rohre für dieses Projekt hergestellt wurden. Dies war ein Projekt, das den Libyern helfen sollte. Warum also sollte man es zerstören, wenn das Ziel darin besteht, eben diese Libyer zu befreien? Das ist der wahre Grund, warum der Westen Gaddafi vernichtet hatte.
Auch wenn Muammar al Gaddafi seine eigenen persönlichen Unzulänglichkeiten hat, so wissen doch viele Menschen in Libyen und Afrika, daß er kurz davor war, Afrika der Kontrolle von außen, speziell dem Westen zu entziehen/befreien.
Gaddafi ist dafür bekannt, daß er immer wieder in den öffentlichen Medien erscheint, um Fragen seines Volks zu beantworten, die ihm gestellt werden. Als hochgeschätzte Persönlichkeit dominierte Gaddafi vier Jahrzehnte lang die libysche Politik und war Gegenstand des allgegenwärtigen Personenkults. Für seine antiimperialistische Haltung, sein unerschütterliches Eintreten für die arabische und später afrikanische Einheit und seine zentrale Rolle bei der Entwicklung Libyens erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Im Jahr 1977 leitete Gaddafi die Umwandlung Libyens in einen neuen sozialistischen Staat, wobei er offiziell eine symbolische Position in der Regierung einnahm. Er behielt die Führung des Militärs als auch des revolutionären Komitees, das für die Aufrechterhaltung der Ordnung und die Unterdrückung von Aufständen zuständig war.
Wir haben die Ermordung zahlreicher afrikanischer Führer miterlebt, die sich für die Befreiung ihres Volkes vom westlichen Einfluss oder die Einigung des Kontinents einsetzten, darunter Patrice Lumumba aus dem Kongo, Sir Abu Bakar Tafawa Balewa aus Nigeria und Thomas Sankara. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen, wenn auch mit wechselnden Akteuren.
Afrikaner müssen äußere Einflüsse aushalten und mit ihren Führern zusammenarbeiten, um die Entwicklung in ihren Ländern zu fördern.
Welche Auswirkungen hat der Tod von Gaddafi auf Afrika? War es ein kolossaler Fehler der Libyer, sich gegen Gaddafi zu stellen, als er ihre Unterstützung am meisten brauchte? Welche heutigen afrikanischen Führer haben den Mut, das zu tun, was Gaddafi für den Kontinent getan hat? Ist Gaddafis Traum vom goldenen Dinar mit ihm untergegangen? Dies sind Fragen, die von den afrikanischen Führern beantwortet werden müssen.