Sind Windkraftanlagen im Herrenberger Spitalwald / Baden-Württemberg wirtschaftlich?    

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Ein aktuelles Gutachten der EWI (Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln gGmbH) (Sept. 2024) mit dem Titel  „Mittelfristprognose zur deutschlandweiten Stromerzeugung aus EEG-geförderten Kraftwerken für die Kalenderjahre 2025 bis 2029“ ist hierzu empfehlenswert. (EEG=Erneuerbare-Energien-Gesetz) (Quelle: https://www.netztransparenz.de/xspproxy/api/staticfiles/ntp-relaunch/dokumente/erneuerbare energien und umlagen/eeg/eeg finanzierung/eeg-finanzierungsbedarf/2024-09-27 endbericht ewi.pdf). 

Seit 2023 erfolgt die Förderung Erneuerbarer Energien nicht mehr über die EEG-Umlage, sondern aus Mitteln des Bundeshaushalts. Für 2024 wurde ein Finanzierungsbedarf für Erneuerbare Energien von 10,616 Mrd. Euro prognostiziert, tatsächlich waren wohl nun über 19 Mrd. Euro nötig. Der Finanzierungsbedarf für 2025 wird mit 17,030 Mrd. Euro geschätzt. Die Prognose der nächsten Jahre ist weiter ansteigend bis 23 Mrd.  (23 000 000 000 ! ) Euro im Jahr 2029!

Das Gutachten geht von einer rückläufigen Auslastung der Windkraftanlagen an Land im Zeitverlauf aus. Gründe hierfür sind ein zunehmender Bau von Anlagen an Standorten mit schlechten Windbedingungen. Der durchschnittliche Gütefaktor neuer Anlagen beträgt für Süddeutschland durchschnittlich nur 67 %  (in Norddeutschland dagegen 88%). Außerdem wird es zu zunehmenden Abregelungen von Anlagen aus marktlichen Gründen kommen, d.h. die Zeiten, in denen es Stromüberschuss mit negativen Strompreisen gibt, wird zunehmen und die Anlagen müssen stillstehen. Ein negativer Strompreis bedeutet, es muss für den eingespeisten Strom bezahlt werden, anstatt einen Erlös zu erwirtschaften! Zwischen 2018 und 2023 ist die Ausfallarbeit für Erneuerbare Energie-Anlagen von 5,4 TWh (Terawattstunde) auf rund 10,5 TWh gestiegen (BNetzA, 2023). Der Großteil entfiel dabei 2023 auf Windenergie auf See (57 %), Windenergie an Land (36 %) und Solarfreifläche (7 %). Das Gutachten prognostiziert in den nächsten Jahren eine weitere Zunahme der marktlich abgeregelten Jahresmenge auf rund 25 TWh im Jahr 2029 (davon ca. 30 % Windenergie, 60 % Solarenergie). Fehlende Speicherkapazität ist die Ursache. Der Physiker Jürgen Falkenberg aus Straubenhardt hat in einem kürzlichen Vortrag die Zusammenhänge sehr gut erklärt. Sein Vortrag ist auf YouTube zu sehen. https://www.youtube.com/@bigegenwindstraubenhardt7427

Auch das Gegenteil ist uns mittlerweile gut bekannt. Die Dunkelflaute: kein Wind, keine Sonne. Und das wird auch nicht besser, wenn noch 100-mal soviel Windräder oder Photovoltaik-Anlagen aufgestellt würden. Jetzt muss Strom aus dem Ausland importiert werden und die Strompreise explodieren.

Von freier Marktwirtschaft kann bei diesen Summen der Subventionen also keine Rede sein, es handelt sich um eine staatlich erzwungene Planwirtschaft! Würde die EEG-Finanzierung wegfallen oder reduziert werden, welche Anlagen könnten sich dann wohl aus eigener Kraft erhalten? Vermutlich nur wenige.

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