Wenn ich auf meine Kindheit zurück blicke, dehnt sich sofort dieses ganz besondere Glücksgefühl aus, verbunden mit einer tiefen Dankbarkeit. Die Bilder von grünen, saftigen Wiesen, kristallklarem Wasser, den unterschiedlichsten Tierstimmen und dem Bussard, der immer wieder seine Kreise am Himmel zog.
Natürlich auch von meinem geliebten Schwarzwald, mit seinen hohen, dunklen Tannen und dichten Fichten, die sich sanft im Rhythmus des Windes bewegten und mit ihrem Rauschen eine ganz besondere Melodie spielten. Bei all diesen Bildern füllt sich mein Herz mit einer unbeschreiblichen Dankbarkeit für das Leben, für die Natur, für die wundervollen Geschöpfe und für Mutter Erde, die tagtäglich so viele Geschenke für uns bereithält. Dankbarkeit vor allem im Rückblick darauf, dass der Schwarzwald mit seinen Sagen und Mythen schon immer eine wichtige Rolle gespielt hat. Und gerade jetzt, in dieser Übergangsphase in eine neue Zeit, stellt sich der Schwarzwald als wichtiger Transformator für die unterschiedlichsten Energien zur Verfügung.
Und doch zog es mich in die Ferne, um die Welt, mit ihren unterschiedlichsten Facetten zu erkunden.
In der Tat, es gab vieles zu entdecken, ob Schönes, Langweiliges, Extremes, tief Emotionales oder einfach nur Dinge, auf die ich gerne verzichtet hätte und doch sage ich heute im Rückblick auf das Erlebte: „Dankeschön“. Denn all diese Erlebnisse haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin.
Es gab eine Situation, die ungefähr 15 Jahre zurück liegt und die mich besonders berührt hat. Zu der Zeit hatte ich mit einem Kollegen ein Fotostudio in einer unruhigen, eher unbeliebten Gegend im Westen von Frankfurt. Eines Tages hörte ich aus dem Requisitenraum ein merkwürdiges Geräusch, ein hilfloses Flattern und das Gefühl eines verzweifelten Hilferufs schwappte zu mir herüber. Ich lief in diesen Raum, der voll bepackt mit den unterschiedlichsten Requisiten und vielen aufeinandergestapelten Schachteln und Kisten der vorangegangen Fotoshootings angefüllt war.
Das Flattern hatte einer bedrückenden Stille Platz gemacht. Gleichzeitig fühlte ich auch diese Hilflosigkeit und fing an in Windeseile, doch äußerst vorsichtig die Schachteln und Kisten wegzuräumen. Und da entdeckte ich sie, die Schwalbe, zusammengekauert, leblos lag sie direkt unter dem Heizkörper. Sie war wohl durch das gekippte Fenster geflogen und hatte keinerlei Chance mehr zurück in die Freiheit zu gelangen.
Ich rief meinen Kollegen herbei, bat ihn das Fenster zu öffnen, nahm den zarten Körper der Schwalbe, der sich leblos anfühlte, ganz sanft zwischen meine Hände und begann damit, alles was ich über Energieübertragung wusste und in den letzten Jahren gelernt hatte anzuwenden. Mein Kollege schaute kopfschüttelnd zu mir und meinte nur „Lass das doch, die ist eh schon tot“.
Doch ich spürte wie dieses kleine, zarte Wesen, die Energie förmlich aufsaugte und nach ungefähr 10 Minuten blinzelte sie mit den Augen, während immer wieder eine kleine Laus zwischen ihren Augen hin und her rannte. Als ob sie von weit her zurückgekehrt wäre, füllte sich ihr kleiner Körper mit immer mehr Lebensenergie an. Sie schaute mich staunend an, zappelte und schien mir mitzuteilen, dass sie jetzt wieder bereit zum fliegen wäre. Ich stellte mich an das Fenster, öffnete langsam meine Hände und ließ die Schwalbe fliegen.
Hautnah zu erleben, wie die Schwalbe sich bereits auf ihren Tod eingestellt hatte, wieder mit Lebensenergie aufgetankt, einfach davon flog, erfüllte mich mit tiefer Dankbarkeit und Demut. Wochenlang zeigte mir die Schwalbe ihre Dankbarkeit, indem sie immer wieder die erstaunlichsten Flugmanöver, direkt vor meinem Fenster absolvierte, was mir wiederum außergewöhnliche Freude bereitete.
Das war wohl der Zeitpunkt, an dem mir nochmals verdeutlicht wurde, dass jedes Wesen „diesen göttlichen Funken“ in sich trägt und welch große Rolle das Feld der Dankbarkeit dabei spielt.
Während ich in diesem wundervollen, beschwingten Feld der Dankbarkeit badete, tauchte plötzlich das Bild einer Kundin vor meinem inneren Auge auf. Etwas verwirrt schüttelte ich den Kopf, denn genau diese Kundin hatte mir in den vorangegangenen Wochen das Leben ziemlich schwer gemacht. Sie war neu in eine Firma gekommen, von der ich seit vielen Jahren regelmäßige Fotoaufträge erhielt. Sie kostete ihre Machtposition förmlich aus und zeigte mir unmissverständlich, dass sie mich nicht mochte.
Sollte ich etwa dankbar dafür sein, dass sie mich über Wochen hinweg schikanierte? Sicherlich würde die Antwort nicht lange auf sich warten lassen.
Einige Tage später fiel mir ein Text von meinem tibetischen Lehrer wieder in die Hände. „Mögen alle Wesen frei sein von Leid und von den Ursachen von Leid“. „Mögen alle Wesen Glück erfahren und die Ursachen von Glück“.
Schrill und völlig unnachgiebig riss mich das Telefon aus meinen Gedanken. Ein kurzer Blick auf die angezeigte Telefonnummer und schon sträubten sich meine Nackenhaare. Es war genau diese Kundin, deren Bild in den letzten Tagen vor meinem inneren Auge aufgetaucht war und die mir das Leben schwer machte. Sie klang völlig unsicher und erzählte mir ziemlich verzweifelt, ihr Chef hatte sie vor einigen Tagen damit beauftragt, eine Auswahl an Surf Fotos zusammenzustellen. Sie hatte den Termin, der am kommenden Tag stattfinden sollte völlig vergessen und fragte mich etwas hilflos, ob ich ihr aus der Patsche helfen könnte. Etwas zögerlich und sichtlich verwundert hörte ich mich sagen: „Ja, selbstverständlich helfe ich ihnen“. Als ob ihr ein riesiger Stein vom Herzen gefallen wäre, schallte ein kräftiges, erleichtertes „Danke – vielen Dank“ durch mein Telefon.
Obwohl dies mein freier Abend gewesen wäre, suchte ich stundenlang im Archiv nach den schönsten Surf Fotos. Am nächsten Morgen fuhr ich zu ihr in´s Büro, stieg aus dem Auto und schaute verzaubert einem Schwalbenpärchen zu, die unter dem Dach des Bürogebäudes ihr Nest gebaut hatten.
Die Kundin wirkte völlig verändert, sie begrüßte mich lächelnd und bedankte sich mit einer Herzlichkeit, die ich ihr wahrlich nicht zugetraut hätte. War das Feld der Dankbarkeit tatsächlich so weit ausgedehnt, dass meine Kundin davon berührt wurde?
Genau in diesem Moment sah ich diesen göttlichen Funken in ihr aufleuchten. Die Bilder der unschönen Szenarien der vorangegangenen Wochen verblassten förmlich vor meinem inneren Auge.
Ich blickte in die strahlenden Augen meiner Kundin, die plötzlich von Ho´oponopono und einer Kahuna (hawaiianische Lehrerin) auf einer hawaiianischen Insel erzählte und mir deren Adresse einfach in die Hand drückte. Das Feld der Dankbarkeit hatte sich weiter ausgedehnt, dessen war ich mir bewusst.
Doch hatte ich keine Ahnung, dass ich einige Jahre später auf die Hawaii Inseln reisen würde, um noch viel tiefer in das Feld der Dankbarkeit, das Feld der Vergebung und das Feld der Liebe einzutauchen.
Übung, um das Feld der Dankbarkeit zu erweitern:
- Zentriere dich, indem du all deine Chakren verbindest.
- Stelle dir vor du atmest weißes Licht ein und lässt dieses weiße Licht in all deine Zellen strömen, und stell dir vor wie die alte, verbrauchte Energie ausgeatmet wird.
- Mit jedem Atemzug spürst du wie dein Körper von den unterschiedlichsten Energien gereinigt wird und wie du tiefer und tiefer in die Entspannung kommst.
- Nun erinnere dich an eine Situation in der du tiefe Dankbarkeit empfunden hast.
- Erinnere dich an das Gefühl der Dankbarkeit und dehne dieses Gefühl mit jedem Atemzug immer weiter und weiter aus. Bis du wahrnehmen kannst, dass dieses Gefüh der Dankbarkeit ganz groß und kräftig geworden ist und sich weit über deinen Körper ausgedehnt hat.
- Gleichzeitig kannst du wahrnehmen wie dieses kräftige Energiefeld der Dankbarkeit deine Zellen, deine Organe und deinen gesamten Körper erfüllt.
- Stelle dir nun vor, wie du eingehüllt in dieses große, kräftige Energiefeld der Dankbarkeit auf andere Menschen, auf Tiere oder Wesen triffst und sie sanft berührst.
- Stelle dir vor, dass sich durch diese Berührung, das Energiefeld weiter ausdehnt.
- Stelle dir vor wie sich das Energiefeld der Dankbarkeit immer weiter ausdehnt, durch die Menschen, durch die Tiere und durch die Wesen, in die Städte, in die Länder, auf die Kontinente, auf der ganzen Erde und weit darüber hinaus.